Vorwort der Geschäftsführung

Liebe Leserinnen und Leser,

das Jahr 2021 liegt hinter uns und es war für die Wohnbau ein ganz besonderes Jahr.

Nicht nur, dass wir nahtlos an die positiven Geschäftsentwicklungen der Vorjahre anknüpfen konnten – dieses Jahr markiert insbesondere auch das 100-jährige Jubiläum unserer Gesellschaft, das wir mit vollem Stolz feiern konnten. Der Blick zurück offenbart: Die Wohnbau hat seit ihrer Gründung im Dezember 1921 so manche Krise mit schwierigen Rahmenbedingungen erfolgreich gemeistert. Und wenn aktuell mit unterbrochenen Lieferketten, Materialengpässen, stark steigenden Energiepreisen und hohen Teuerungsraten im wirtschaftlichen und politischen Umfeld wieder zahlreiche Unwägbarkeiten zu bewältigen sind, sehen wir die Wohnbau einschließlich ihrer Tochtergesellschaft mit den Erfahrungen ihrer 100-jährigen Firmengeschichte sehr gut aufgestellt.

Im Einklang mit der sich erholenden allgemeinen Wirtschaftsleistung hat sich auch die Geschäftsentwicklung der Wohnbau-Gesellschaften positiv fortgesetzt. Zum Jahresende umfasste der eigene Bestand ein Vermögen von 20.068 Einheiten. Unsere strategischen Wachstumsambitionen in dynamischen Ballungsgebieten bekräftigten wir mit investiven Zugängen aus fertiggestellten Neubauten und Nachverdichtungen (194 Wohnungen) in München, Düsseldorf und Kiel sowie einem Ankauf in Bonn (51 Wohn- und 4 Gewerbeeinheiten). Gleichzeitig nutzten wir die hohe Marktnachfrage zur Portfoliooptimierung und Liquiditätssteigerung durch die Veräußerung unserer Bestände in Bremen und Celle. Die Umsatzzahlen bestätigen weiterhin die positive Entwicklung der Wohnbau-Gruppe: Die Gesamtleistung steigerte sich um 3,3 % auf 217,1 Mio. Euro und das Sollmietenaufkommen stieg im Berichtsjahr ungeachtet des größeren Verkaufsabgangs um 3 % auf 166,8 Mio. Euro an. Bei unseren Wohnraumangeboten verzeichneten wir an allen 34 Standorten weiterhin ein sehr hohes Nachfrageniveau. Unter Berücksichtigung der Portfolioveränderungen und der gebotenen Mieterhöhungsmöglichkeiten lag die Durchschnittsmiete unserer Wohnungen zum 31. Dezember 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 2,9 % höher. Dies ist ein Resultat unserer Bewirtschaftungskompetenz, gepaart mit der fortgeführten Konzentration auf nachhaltige und wirtschaftlich starke Standorte im Bundesgebiet.

Traditionell – das bestätigen auch die 100 Jahre Firmengeschichte – besitzt der qualitative Erhalt und die Weiterentwicklung des Kern-Bestandes einen hohen Stellenwert in der Unternehmensstrategie der Wohnbau-Gruppe. Daher erachten wir regelmäßige Instandsetzungen und Modernisierungen – sowohl an den Gebäuden als auch in den Wohnungen – als nachhaltige Chance, konstant hohe Wohnattraktivität anbieten zu können und die Nachhaltigkeit unserer Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.

Nicht zuletzt haben auch die externen Serviceleistungen und Lieferungen unserer Tochtergesellschaft zum Erfolg der Gruppe beigetragen. Die Umsätze der Heizwerke sind eine verlässliche Konstante im Konzernergebnis, die Fremd- und WEG-Verwaltungsangebote werden gerne – vor dem Hintergrund einer hohen Expertise – in Anspruch genommen.
Sämtliche Geschäftsprozesse konnten wir unter Beachtung der erforderlichen Coronarestriktionen vollumfänglich aufrechterhalten. Dafür danken wir besonders unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die auch im zweiten Jahr der Pandemie belegt haben, dass sie unter Nutzung der Homeoffice-Angebote die gewohnt guten Leistungen erbringen können.

Für die Zukunft erwarten wir, dass die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie zunehmend geringer werden. Aktuell beeinträchtigt aber der russische Angriffskrieg auf die Ukraine die wirtschaftliche Erholung in Deutschland und erhöht den Inflationsdruck auf viele Eingangsleistungen. Wie sich der Ukrainekrieg mittelfristig auf die Wohnungswirtschaft auswirken wird, lässt sich schwer abschätzen. Die Flüchtlingsströme führen auf jeden Fall zu erhöhter Nachfrage nach Wohnraum. Aber auch weiter steigende Material- und Energiepreise sind wahrscheinlich, ebenso neue Leitzinserhöhungen im Euroraum. Gegen diese Szenarien ist die Wohnbau vorläufig geschützt – über den weitestgehenden Rückgriff auf Rahmenverträge mit planbaren Konditionen. Durch längere Laufzeiten und Forwards sind unsere Bankkredite sowie die Refinanzierungen vor Zinserhöhungen zweckmäßig gesichert.

Im Konzerngeschäftsbericht 2021 können Sie sich über die wesentlichen Aktivitäten sowie die Geschäftsentwicklung unserer Gesellschaften informieren.

Zum Schluss möchte wir Sie einladen, mit der Chronik – 100 Jahre Wohnbau – die letzen 100 Jahre mit uns zu erleben. Sie steht auf dieser Website zum Download bereit. Viel Vergnügen!

Mit freundlichen Grüßen

gez.
Matthias Schweizer Geschäftsführer

gez.
Jens Bräutigam
Geschäftsführer

Zwei Veranstaltungen bildeten in 2022 den würdigen Rahmen für unser Jubiläum: Ein Festakt mit geladenen Gästen auf dem Bonner Petersberg (links, mit Norbert Lammert als Gastredner) und eine Abendveranstaltung mit musikalischem Rahmenprogramm für unsere Geschäftspartner (rechts).

Norbert Lammert bei unserem Festakt auf dem Petersberg
Feierliches Rahmenprogramm für unsere Geschäftspartner